Osteoporose ist eine ernste Erkrankung, die die Knochen schwächt und das Risiko für Knochenbrüche erhöht. In Deutschland leiden mehr als sieben Millionen Menschen unter Osteoporose (deutsches Ärzteblatt). Hier erfahren Sie alles, was Sie über Osteoporose wissen sollten, über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Osteoporose sowie über die Möglichkeiten der Vorbeugung.
Osteoporose bedeutet wörtlich "poröser Knochen". Es handelt sich um eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist. Die Knochen werden brüchiger und anfälliger für Brüche, die schon bei geringfügigen äußeren Anlässen wie Stürzen oder Stößen oder sogar unter Alltagsbelastungen auftreten können. Die häufigsten Stellen für Osteoporose-bedingte Brüche sind die Wirbelkörper in der Lendenwirbelsäule, der Oberschenkelhals und die Speiche im Handgelenk (Radiusfraktur). Sind bereits Brüche als Folge der Osteoporose aufgetreten, so liegt eine manifeste Osteoporose vor. Die Symptome der Osteoporose sind durch Knochenbrüche und ihre Folgen geprägt, die zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen, insbesondere bei hüftnahen Frakturen. Es gibt keine eindeutigen Beschwerden der Osteoporose, die Brüchen vorausgehen.
Osteoporose ist eine Volkskrankheit, die in Deutschland 6,1 % der Menschen (22,6 % bei Frauen, 6,6 % bei Männern) betrifft. Die Häufigkeit der Osteoporose liegt bei Frauen im Alter über 70 Jahren bei 45 %, bei Männern im Alter über 70 Jahren bei 17 %. Osteoporose-typische Frakturen nehmen nach dem 50. Lebensjahr bei Frauen und nach dem 60. Lebensjahr bei Männern deutlich zu. Das Lebenszeitrisiko für Frakturen liegt für Frauen über 50 Jahren bei 33 % und bei Männern bei 20 % (DVO-Leitlinie).
Die Ursachen von Osteoporose sind vielfältig und können sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:
Die Diagnose einer Osteoporose stützt sich auf eine niedrige Knochendichte als messbaren Faktor einer Osteoporose. Die Knochendichtemessergebnisse sind mit dem Frakturrisiko assoziiert. Der Goldstandard zur Knochendichtemessung ist die Dual-Energy X-Ray Absorptiometry (DXA). Dabei wird ein Wert ermittelt, der als T-Wert bezeichnet wird und angibt, wie stark die Knochendichte vom Durchschnittswert eines jungen Erwachsenen abweicht. Ein T-Wert von -2,5 oder niedriger bedeutet messtechnisch eine Osteoporose. Zusätzlich werden weitere Untersuchungen wie Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt, um mögliche andere Ursachen für den Knochenabbau auszuschließen. Die auf der DXA beruhende Definition der Osteoporose gilt erst nach Ausschluss anderer Erkrankungen, die mit einer Verminderung des Knochenmineralgehalts einhergehen können. Das Frakturrisiko wird neben der Knochendichte von weiteren Risikofaktoren beeinflusst.
Basisdiagnostik:
1. Anamnese mit Erfassung von Risikofaktoren für Frakturen
2. klinische Befunderhebung
3. Knochendichtemessung mittels DXA
4. Basislabor
5. ggf. bildgebende Diagnostik bei Hinweisen auf osteoporotische Wirbelkörperfrakturen
Eine Basisdiagnostik wird bei Frauen nach der Menopause und bei Männern ab 50 Jahren in Abhängigkeit vom Frakturrisikofaktorenprofil empfohlen. Eine generelle Empfehlung zur Basisdiagnostik gibt es bei Frauen und Männern ab dem 70. Lebensjahr, soweit durch geplante therapeutische Maßnahmen gerechtfertigt.
Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, den Knochenabbau zu verlangsamen, die Knochenbruchgefahr zu senken und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören:
Die Vorbeugung von Osteoporose beginnt schon in der Kindheit und Jugend, wenn der größte Teil der Knochenmasse aufgebaut wird. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D sowie regelmäßige Bewegung sind wichtig für die Entwicklung eines starken Skeletts. Im Erwachsenenalter sollte man diese Maßnahmen fortsetzen, um den Knochenabbau zu verlangsamen. Außerdem sollte man Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkohol vermeiden oder reduzieren. Ab einem bestimmten Alter oder bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren ist eine Knochendichtemessung sinnvoll, um eine Osteoporose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Osteoporose ist eine häufige Erkrankung, die die Knochen schwächt und das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Die Ursachen sind vielfältig und können sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen. Die Diagnose erfolgt durch eine Knochendichtemessung mittels DXA, die den Grad des Knochenabbaus bestimmt. Die Behandlung besteht aus Medikamenten, Ernährung, Bewegung und Lebensstiländerungen, die den Knochenabbau verlangsamen und die Knochenbruchgefahr senken sollen.